Vor 1000 Jahren, genauer am 11. Oktober 1019 wurde das Basler Münster in Gegenwart des Kaisers Heinrich II. geweiht. In den vergangenen 1000 Jahren wurde das Münster mehrfach im wahrsten Sinne des Wortes geologisch und (kirchen-)politisch erschüttert. Beim Erdbeben von 1356 wurde es stark in Mitleidenschaft gezogen, 1439 wurde in ihm während des Basler Konzils Felix V. zum Gegenpapst zu Eugen IV. gewählt. Tapfer überstand das Münster auch die Reformation und den Friedenskongress von 1912. Eine stolze Geschichte, auf welche der altehrwürdige Kirchenbau zurückblickt. Grund genug also auf dieses bewegte, noch andauernde Leben zurückzublicken und dem interessierten Basler Publikum die geschichtliche Bedeutung der Stadt am Rheinknie in Erinnerung zu rufen.
Das Team um Regisseurin Sandra Rudin Förnbacher und Produktionsleiter Matthias Zehnder schaffte einen Musiktheaterabend in vier Teilen. Erinnert wurde dabei an die im vorangegangenen Abschnitt erwähnten Ereignisse. Angelegt ist das Stück als Theaterprobe, welche entweder durch die ambitionierte Regisseurin, den stets besorgten und eher wenig kooperativen Sigrist oder auch mal durch eine Touristengruppe gestört wird. Das ist ein wunderbarer inszenatorischer Ansatz. Er lockert auf und sorgt dafür, dass das Stück nicht zu einem wuchtigen moralinsauren Mahnmal wird.
Dirigent Oliver Rudin führte Orchester und Chor souverän durch den Abend. Er versteht es ausgezeichnet seine Begeisterung auf die jungen Muszierenden zu übertragen. Die strahlenden Augen und begeisterten Erzählungen der Chorjungs im Anschluss an die Aufführung sprechen Bände!
Unser Sounddesigner und Operator Tim Ferns sorgte an den 9 Aufführungen in Kooperation mit Konnex und Andreas Pfeiffer für den guten Ton. Assistiert wurde ihm dabei von Will Hudson.
Grosser Applaus und Standing Ovation für das Regieteam und die Aufführenden sind der richtige Lohn und Dank für diesen Abend! Würdiger kann ein 1000. Geburtstag wohl kaum begangen werden.
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